Beschreibung
Termin ab: 05.03.2015bis: 09.03.2015Kosten: 450,00 €Kursziel: Sie verstehen, warum Muskelkontrolle Schmerzkontrolle bedeutet und sind in der Lage, die anspruchsvollen und effektiven Methoden der Lokalen Stabilität bei chronischen Wirbelsäulenbeschwerden anzuwenden. Lernziel: Auf der biomechanischen und neurophysiologischen Basis der Wirbelsäulenstabilität werden klinische Untersuchungs- und Behandlungstechniken der tiefen lokalen Muskeln für LWS, HWS und ISG präsentiert, beigebracht und geübt. Sie erhalten einen Ausblick darauf, wie die lokalen Muskelfunktionsuntersuchungen und Behandlungen zunehmend in der Behandlung von muskuloskeletalen Beschwerden in den Extremitäten (Knie, Hüfte und Schulter) zum Einsatz kommen. Aus der Zusammenarbeit mit dem bekannten australischen Forschungsteam Joint Stability Research Unit vermittelt die Referentin umfangreiches Wissen und viele praktische Insider Tipps zu diesen anspruchsvollen und effektiven Behandlungsmethoden bei chronischen Wirbelsäulenbeschwerden. Hintergrund: Evidenzbasierte Medizin ist das Stichwort der Zukunft in der Physiotherapie. Für die lokale Gelenkstabilität gibt es inzwischen mehrfach unabhängige wissenschaftliche randomisierte kontrollierte Studien (RCTs), die einen soliden Beweis für die Effektivität der lokalen Übungsprogramme bei neuralen und muskuloskeletalen Beschwerden liefern (z.B. rezidiven Kreuz- , Post-Partum-, Knie-, Kopfschmerzen und Schleudertrauma). Neuere Studien bestätigen die Rehabilitation des lokalen Muskelsystems als wichtigen Baustein in dem multimodalen Therapiemodell für chronische Schmerzen. Zur Beurteilung der Funktion schwer zugänglicher lokaler Muskeln wie M. Transversus Abd. und Beckenboden werden Palpation, Druckmanschetten, Ultraschall, EMG und ein Laserpointer eingesetzt. Das EMG meldet exzessive globale Aktivität in Muskeln wie oberer Trapezius oder Obliquus Ext. Der Laserpointer ist eine kostengünstige Art, um das Gleichgewicht, die Beinachse und die Kinästhesie zu messen und zu trainieren. Ultraschall und EMG Biofeedback sind für Therapeuten und Patienten Methoden, die leicht umsetzbar sind. Alle Formen des Biofeedbacks sichern die Behandlungsqualität und fordern mehr Selbstsicherheit, beschleunigen den motorischen Lernprozess, verbessern die Wahrnehmung und motivieren Physiotherapeut und Patient. Auch wer bis jetzt noch keinen Zugang zu solchen Geräten hat, kann diese Erfahrungen im Kurs mit Biofeedback gut in die tägliche Praxis übertragen. Lehrplan: TEIL 1 Grundkurs mit LWS und ISG und TEIL 2 HWS und Scapula - Grundlagen zur Stabilität der Wirbelsäule: Lokale und globale Systeme - Motorische Dysfunktion der tiefen lokalen Muskeln bei Rücken- und Nackenschmerzen - Klinische und wissenschaftliche Tests der Dysfunktion der tiefen LWS und HWS Muskeln - Rolle der Bauchhohlraummuskeln, M. transversus abdominis, M. multifidus, Beckenboden, Diaphragma bei lumbopelvischer und ISG-Stabilität - Indikationen, Befund und Behandlung der Kinästhesie (Gelenkstellungssinn), ocularmotorischen Kontrolle (Blickbewegungskontrolle) und Gleichgewicht bei Rückenbeschwerden - Rolle der Scapulamuskeln bei Nackenbeschwerden - Dysfunktion des lokalen Systems bei Multimorbidität: Inkontinenz, respirativen Krankheiten, Obstipation, Schwindel, Kopfschmerzen, Schluckbeschwerden, Dysphonie und Gleichgewichtsstörungen - Klinische Methoden der Rehabilitation der lokalen Muskeln - Ultraschall (US), Elektromyographie (EMG), Druckmanschette und Laserfeedback bei Befund und Behandlung der Muskulatur - Beweise für die Wirksamkeit der Rehabilitation - Behandlungsaufbau: Eingliederung des lokalen Systems in das globale Muskelsystem und die Schmerztherapie TEIL 2 HWS und Scapula - Stabilisierende Funktion der tiefen HWS-Muskeln - Dysfunktion der tiefen lokalen Muskeln bei Nackenbeschwerden, Schwindel und Kopfschmerzen - Befund und Behandlung der Dysfunktion der lokalen Muskeln der HWS: Longus colli und Multifidus - Rolle des lokalen Systems bei Multimorbidität: Nackenschmerzen, Schwindel, Kopfschmerzen, Schluckbeschwerden, Dysphonie und Gleichgewichtsstörungen - Indikationen, Befund und Behandlung der Kinästhesie (Gelenkstellungssinn), ocularmotorischen Kontrolle (Blickbewegungskontrolle) und Gleichgewicht bei HWS-Beschwerden - Rolle der Scapulamuskeln bei Nackenbeschwerden - Druckmanschette, Elektromyographie (EMG), Laserpointer-Feedback in der Behandlung der HWS - Beweise für die Wirksamkeit der Rehabilitation der HWS - Behandlungsaufbau: Eingliederung des lokalen Systems in das globale Muskelsystem und die Schmerztherapie Lehrmaterial: Kursskript mit praktischen Anweisungen und Bildern Dozentin: Christine F. Hamilton B. Phty (Mitglied der Joint Stability Research Unit, University of Queensland)